Arequipa/Colca Canyon

Auf der typischen Touristenroute gefangen.......

Von Lima aus ging die Reise weiter der Küste entlang Richtung Süden. Wir sind jetzt sozusagen auf der typischen Touristenroute gefangen :-(. Wir machten Halt in Paracas um die Ballestas Islands zu besuchen und in Ica (Huancachina) um in einer Oase zu nächtigen.

Danach gings dann wieder in die Höhe, Arequipa und der Colca Canon standen auf dem Programm!!!

Chivay
Chivay

Arequipa war sehr schön und ruhig. Aber jetzt war es wieder an der Zeit etwas Richtiges zu unternehmen. Wir entschieden uns für eine 3 Tagestour in den 2 tiefsten Canon der Welt, den Colca Canyon.

Kaum geschlafen vor Aufregung wurden wir um 4:00 morgens von einem Bus abgeholt.

Da wir das Glück hatten die letzten auf der Liste zu sein, blieb uns nichts anderes übrig als uns in die letzten 2 Plätze reinzuquetschen (sind ja auch bloss 3.5 Std Fahrt!!!)

Im Halbschlaf immer wieder wachgerüttelt wurde es immer wie kälter, kein Wunder auf 4900 M.ü.M. Die Scheiben des Busses gefroren, Arsch und Füsse eingeschlafen und die Blase bereit zur Entleerung erreichten wir endlich Chivay wo uns das Frühstück bereits erwartete.

Cruz del Condor
Cruz del Condor

Wieder war die Höhe zu spüren, Martin und ich kriegten kaum was runter, wenigstens der Coca Tee wärmte unsere Hände im Arschkalten ungeheizten Restaurant.

30 Minuten später gings per Holperstrasse zum Cruz del Condor, wir waren gespannt wie gross diese Vögel wohl wirklich sind.

Wir hatten genau 45 Minuten Zeit zum staunen, unbeschreiblich die grössten Vögel der Welt direkt über unseren Köpfen zu sehen.

Und weiter gings :-)

Start um 10:00 morgens
Start um 10:00 morgens

Und jetzt fing der Ernst der ganzen Geschichte an. Wir wurden ausgeladen um uns für das bevorstehende Trekking bereit zu machen. In einer 9 Gruppe gings los auf die erste Etappe (5-6 Std). Es fing gemütlich an und man konnte unsere Etappenziele aus der Vogelperspektive sehen und eine unbeschreibliche Aussicht geniessen.

Nach gemütliche 1.5 Std wars dann soweit. Der Weg wurde immer wie schmaler und führte die nächsten 3 Std nur noch abwärts, selbst die Maultiere hatten so ihre Mühe (welch ein Trost). Zuunterst im Canyon angekommen überquerten wir den Colca River und mussten dann nochmals 45 Min. auf und ab bis wir mit einem super Mittagessen belohnt wurden. Wir erhielten dann noch ca 1 Std um uns ein wenig zu erholen und hatten dann nochmals 1.5 Std vor uns :-(

Die letzte halbe Stunde nur noch bergauf, schnauffschnauff, Füsseschmerz und überhaupt, wir sehnten uns nur noch nach einem Bett und raus aus den Schuhen zu kommen. Unsere Tourbegleiterin (sie hüpfte den Berg hoch wie eine junge Ziege) meinte dann am Schluss, es sei ein klitzekleines Training für den Aufstieg am letzten Tag gewesen. Na dann prost Mahlzeit!!!

Die Unterkunft war spartanisch eingerichtet und durch den Bretterboden des Zimmers konnte man direkt in den Hühnerstall sehen.

Die Unterkunft wurde von Einheimischen bewirtschaftet, welche uns einen kleinen Einblick in ihren Alltag gewährten.

Auf dem Küchenboden wimmelte es vo Meerschweinchen welche für spezielle Anlässe auf dem Teller landen, das Angebot selbst eines zu schlachten lehnte ich dankend ab.

Pünktlich um 4:00 morgens wurden wir vom schreienden Hahn unter unserem Zimmer geweckt.

Sangalle (Oase)
Sangalle (Oase)

Nach dem Frühstück marschierten wir um 9:00 los Richtung Oase (Sangalle). Heute war ein gemütlicher Tag ohne Aufstieg, wir besichtigten ein Inkamuseum (ein kleines Zimmer), erhielten Pflanzenkunde und kamen nach 1.5 Std Marsch in der Oase an.

Den ganzen Nachmittag hatten wir Zeit um rumzuhängen, es war wirklich paradiesisch mitten im Nirgendwo. Von unterwegs konnten wir auch schon zum ersten Mal den Aufstieg sehen, ach du Scheissse dachten wir!!!

Um 5:00 gings auf in die letzte Etappe. Mit Kater in den Beinen und Blasen an den Füssen hatten wir 3 Std Aufstieg zu bewältigen. Es wurde immer steiler und der Atem immer schwerer. Aber der Ausblick in den Canyon bei Sonnenaufgang war Balsam für alle Wunden. Endlich geschafft !!!

geschafft :-)
geschafft :-)

Wir legten 1500 Höhenmeter in knapp 3 Std zurück. Stolz auf was wir mit unseren Raucherlungen geschafft haben traten wir die 5 std Rückreise an.

Zum Glück wussten wir zum Vornherein nicht wie hart der letzte Aufstieg ist, sonst hätten wir dieses unvergessliche Abenteuer wohl nie angetreten!!!